Straßenfront_des_Gemeindehauses
 

Straßenfront des
Saarbrücker Gemeindehauses


 

 


Geschichtliches


„Die Christengemeinschaft“ wurde als „Bewegung für religiöse Erneuerung“ im Jahre 1922 begründet. In die Nähe von Saarbrücken kam sie erst einige Jahre später, als Frau Gertrud von Schwindt-von Hohnhorst in Hassel bei St. Ingbert gelegentlich Pfarrer der Christengemeinschaft einlud. Sie war auch mittätig, als ab 1937 in einem Klassenraum der Rotenbergschule in der Saarbrücker Schumannstraße in einigermaßen regelmäßigen Abständen Gottesdienste und Vorträge stattfanden. Dafür reisten die Pfarrer – oft aus Mannheim – an. Es gab aber auch den zeittypischen, unerwünschten „Besuch“ von Gestapo-Leuten. 1941 wurde die Christengemeinschaft im Bereich des NS-Staates verboten.
Nach dem Krieg, ab 1947, konnte die Gemeindearbeit wieder beginnen, wiederum in der Rotenbergschule. Das war jedoch ab 1949 durch Pfarrer aus Deutschland im Saarland nicht mehr möglich, da kam eine Zeitlang der damalige Pfarrer aus Strassbourg, Gerard Klockenbring, nach Saarbrücken. Die Gottesdienste und Vorträge wurden aber selbstverständlich weiterhin in deutscher Sprache gehalten.
Ab 1955 wurde es möglich, für die Gemeinde Räume zu mieten, zuerst in der Wilhelm-Heinrich-Straße 37 am Schlossplatz, dann ab 1959 in der Lortzingstraße 10. 1972 folgte ein Wechsel in die Ursulinenstraße 22. Im Januar 1980 wurde man auch hier gekündigt und es ergab sich, dass die Christengemeinschaft bis zum Herbst dieses Jahres in der Deutschherrenkapelle war, dem ältesten Kirchenbau von Saarbrücken aus der Zeit um 1230. Sonntags konnten hier im 14-tägigen Wechsel mit Zweibrücken die Weihehandlung, aber auch Taufen und Konfirmationen stattfinden. Allerdings wurde die Deutschherrenkapelle von sehr verschiedenen Gruppen gemietet. Es musste auch jedes Mal, wenn die Christengemeinschaft Gottesdienst halten wollte, umgeräumt, aber in jedem Fall alles Nötige mitgebracht und aufgebaut werden. Außer dem Kirchenraum waren ja keinerlei Gemeinderäume vorhanden.
In dieser Zeit konnte das Haus Graf-Johann-Straße 22 erworben werden, das seit Sommer 1980 zum Domizil der Gemeinde Saarbrücken geworden ist.

Siegfried Gehlhaar